Etiketten Drucker anschließen


Etikettendrucker können auf verschiedene Arten mit dem Kassen-PC verbunden werden:


    • USB (Standardfall): Der Drucker wird per Treiber als Windows-Drucker eingebunden. Manche Geräte legen zusätzlich einen virtuellen COM-Port an (USB-zu-Seriell-Treiber).
    • Netzwerk (LAN/WLAN): Der Drucker erhält eine IP-Adresse und wird in Windows als TCP/IP-Drucker eingerichtet.
    • RS232 (serielle Schnittstelle): Seltener. Anschluss wie beim Kundendisplay, Einrichtung über COM-Port.


USB ist am einfachsten. Bei Netzwerkdruckern möglichst eine statische IP vergeben (oder DHCP-Reservierung), damit sich die Adresse nicht ändert.


TIPP Wenn Sie sicher gehen möchten, dass der Etikettendruck reibungslos funktioniert, können Sie hier einen neuen Etikettendrucker kaufen oder einen vorhandenen Etiketten Drucker auf Ihrem PC durch SDS installieren lassen.



1. Vorbereitungen zur Inbetriebnahme eines Etiketten Druckers


    1. Lieferumfang prüfen: 
      1. Drucker
      2. Netzteil/Kabel
      3. USB- oder LAN-Kabel
      4. ggf. Treibermedien.
    2. Medien bereitlegen:
      • Etikettenrolle (Breite/Höhe in mm kennen, z. B. 58 × 40 mm).
      • Thermotransfer-Band (Ribbon) nur bei Thermotransfer-Druckern. Direkt-Thermo-Drucker benötigen kein Ribbon.
    1. Treiber besorgen: 
      • Unbedingt immer die Original Hersteller Treiber verwenden (z. B. Zebra, TSC, Bixolon, Citizen, Honeywell). 
      • Keine Treiber von irgendwelchen Websites herunterladen um Infektion mit Schadsoftware zu vermeiden.
    1. Grober Fahrplan:
      1. Treiber installieren.
      2. Etikett Vorlage im Treiber anlegen - passend zum verwendeten Papier.
      3. Etikett Vorlage in der SDS Neo anlegen - identische Einstellungen wie im Treiber.


2. Medien einlegen (Etiketten & ggf. Ribbon)


    1. Deckel öffnen (Verriegelung drücken/klappen).
    2. Etikettenrolle einsetzen (Abrollrichtung beachten; Etiketten zeigen zum Druckkopf).
    3. Sensor einstellen:
      • Standard: Lücken-/Gap-Sensor (für Etiketten mit Trägerlücken).
      • Alternativ: Black-Mark-Sensor (schwarze Marken auf der Rückseite) oder Endlos/Continuous.
    1. Ribbon einlegen (nur TT-Drucker): Farbband von Abwickel- auf Aufwickelspule spannen.
    2. Bahnlauf schließen, Etikette bis zur Vorschubkante ziehen.


TIPP Nach dem Einlegen immer eine Medienkalibrierung durchführen (siehe Schritt 6).


3. Drucker anschließen


    • USB: USB-Kabel in den Drucker und in einen freien USB-Port am PC stecken. Möglichst künftig denselben Port verwenden.
    • Netzwerk: LAN-Kabel an Switch/Router anschließen; bei WLAN nach Herstelleranleitung verbinden.
    • RS232: Serielles Kabel verbinden und Schrauben festziehen.


4. Treiberinstallation


Wichtiger Hinweis zu den Punkten 4 bis 9:

Die unter 4. - 9. aufgeführten Schritte können aufgrund der vielfältigen Drucker Hersteller nur als Orientierung dienen, da Bezeichnungen, Menüs und Optionen je nach Hersteller und Treiberversion abweichen (z. B. Zebra, TSC, Bixolon, Citizen, Honeywell, DYMO, Epson). 

Das betrifft besonders die Treiber-/Druckeinstellungen wie Medientyp (Gap/Black Mark/Continuous), Kalibrierung/Media Calibration/Sensor, Dichte/Heat/Darkness, Geschwindigkeit/Speed, Auflösung/DPI, Versatz/Offset/Top of Form oder Cutter/Peeler. Bitte konsultieren Sie daher immer die Herstellerdokumentation des von Ihnen eingesetzten Etiketten Drucker Modells. 


4.1 USB-Treiber


    1. Treiber installieren (vom Hersteller-Datenträger oder Website).
    2. Erst nach Aufforderung den Drucker per USB verbinden (falls die Anleitung das verlangt).
    3. Installation abschließen, ggf. Neustart durchführen.


4.2 Netzwerk-Treiber


    1. Drucker ins Netzwerk bringen (LAN oder WLAN).
    2. IP-Adresse ermitteln (meist am Drucker druckbare Konfigurationsseite oder im Router/DHCP sichtbar).
    3. Hersteller-Treiber starten und als Netzwerk/TCP-IP installieren (IP eingeben).


Hinweis (RS232/virtueller COM): Einige USB-Modelle installieren zusätzlich einen virtuellen COM-Port. Für Windows-Drucken ist das egal – wichtig ist der Windows-Drucker. Für serielle Ansteuerung (Sonderfälle) merken Sie die COM-Port-Nummer.


5. Vorhandene COM-Ports prüfen (falls seriell/virtuell COM)


    1. Windows Gerätemanager öffnen:
      • Variante A: Windows-Suche → „Gerätemanager“.
      • Variante B: Windows-Taste + R → devmgmt.msc → OK.
    1. „Anschlüsse (COM & LPT)” aufklappen (►).
    2. COM-Ports notieren (z. B. COM3, COM5).


Nach dem Druckeranschluss/-Treiberinstallation erneut prüfen → neu hinzugekommener COM-Port gehört zum Drucker (falls vorhanden).



6. Drucker in Windows hinzufügen (falls noch nicht vorhanden)


6.1 USB (Plug-and-Play)


    1. Nach Treiberinstallation USB einstecken → Windows fügt den Drucker automatisch hinzu.
    2. Unter Drucker & Scanner prüfen, ob der Drucker sichtbar ist.


6.2 Netzwerk (TCP/IP)


    1. Einstellungen → Drucker & Scanner → Gerät hinzufügen.
    2. „Der gewünschte Drucker ist nicht aufgeführt“ → Drucker mit TCP/IP-Adresse oder Hostnamen hinzufügen.
    3. IP-Adresse des Druckers eingeben, Hersteller-Treiber auswählen → Fertigstellen.



7. Etikettengröße & Druckparameter im Treiber einstellen


Windows Einstellungen → Bluetooth & Geräte → Drucker & Scanner → Ihren Etikettendrucker → Druckeinstellungen/Drucker-Eigenschaften öffnen.


    1. Medientyp:
      • Gespaltete Etiketten (mit Lücke) = „Gap“ / „Labels with Gaps“.
      • Markenetiketten = „Black Mark“.
      • Endlos = „Continuous“.
    1. Etikettengröße korrekt eintragen (z. B. Breite 58 mm × Höhe 40 mm).
    2. Auflösung (DPI) passend wählen (häufig 203 dpi, manche Modelle 300/600 dpi).
    3. Druckdichte/Heat (Darkness) moderat einstellen (z. B. 10–15 bei 30er-Skala) – zu hoch = Schmieren, zu niedrig = blass.
    4. Druckgeschwindigkeit so wählen, dass Barcodes sauber sind (mittlere Werte sind oft am zuverlässigsten).
    5. Ausrichtung (Hoch-/Querformat) passend zur Vorlage.
    6. Abschneider/Peeler (falls vorhanden) aktivieren/deaktivieren.


Wichtig: Größe im Treiber muss exakt zur Etikettenvorlage in der Kassensoftware passen (keine „An Seite anpassen“-Skalierung).


8. Medienkalibrierung (Label-Erkennung)


Ziel: Der Drucker erkennt Lücken/Black-Marks korrekt und weiß, wo ein Etikett beginnt/endet.


Variante A – per Treiber/Tool (empfohlen):


Druckereigenschaften öffnen (Windows „Drucker & Scanner“ → Drucker auswählen → Verwalten → Druckeinstellungen/Einstellungen).

Hersteller-Reiter/Tool: Kalibrieren / Media Calibration / Sensorabgleich starten.

Vorgang bis zum Ende durchlaufen lassen.


Variante B – am Gerät:


Feed/Setup-Taste laut Handbuch für Kalibrierung drücken/halten, bis der Drucker startet und mehrere Etiketten einzieht.

Vorgang endet mit sauber an Etikettengrenzen ausgerichteter Ausgabe.

TIPP Nach jedem Medienwechsel (andere Größe/Art) erneut kalibrieren.


9. Testdruck


Windows-Testseite drucken:

    • Drucker & Scanner → Drucker → Verwalten → Testseite drucken.

Erwartung: Sauberes Logo/Text, korrekt zentriert, ohne abgeschnittene Ränder.

Kalibrierung prüfen: Druckt der Test genau auf einem Etikett? Wenn nicht → Schritt 6 wiederholen.


10. Drucker in der SDS Neo konfigurieren


Voraussetzung: Der Etikettendrucker ist in Windows korrekt installiert (Treiber, Größe, Medientyp, Kalibrierung – siehe Schritte 1–9).

10.1 Etikettenvorlage öffnen


    1. Starten Sie SDS Neo gehen Sie auf >> Menü > Stammdaten > Artikelstamm 
    2. Legen Sie mindestens einen Artikel in den Druckauftrag (Rechtsklick auf Artikel > in Druckauftrag)
    3. Gehen Sie im Druckauftrag (untererer Bildschirmbereich) auf Drucken und wählen Sie die gewünschte Etikettenvorlage und klicken Sie auf Vorlage bearbeiten. 
    4. Alternativ können Sie auch eine vorhandene Etikett Vorlage duplizieren und dann diese zur Bearbeitung öffnen.


10.2 Projektdrucker festlegen (damit immer der Etikettendrucker verwendet wird)


    1. Im sich öffnenden Designer gehen Sie oben im Menü Projekt → Druckerzuordnung… öffnen.
    2. „Projektdrucker verwenden“ auswählen.
    3. In der Liste den Etikettendrucker wählen und Übernehmen.
    4. Speichern.
    5. Warum wichtig? So geht die Ausgabe immer auf den Etikettendrucker – unabhängig vom Windows-Standarddrucker.


10.3 Seiteneinstellungen exakt auf Etikett anpassen


    1. Menü Projekt → Seiteneinstellungen…
    2. Seitenformat / Größe auf Benutzerdefiniert stellen und Breite/Höhe in Millimetern so eintragen, wie Ihre Etiketten sind (z. B. 58 × 40 mm).
    3. Ausrichtung passend wählen (Hochformat/Querformat).
    4. Ränder auf 0 mm setzen (falls der Treiber minimale Ränder erzwingt, diese Minimalwerte eintragen).
    5. Medientyp beachten (die eigentliche Sensor-/Medienart ist im Druckertreiber hinterlegt – Gap/Black-Mark/Endlos).
    6. Wichtig: keine Skalierung verwenden. 1 „Seite“ = 1 Etikett.


10.4 Inhalte platzieren (Texte, Barcodes, Logo)


    1. Textfelder einfügen (z. B. Artikelname, Preis, Variante).
    2. Barcode einfügen: Menü Einfügen → Barcode (z. B. EAN-13 für GTIN-13 oder Code128 für freie Codes).
    3. Datenbindung:
      • Klicken Sie das Objekt an → Datenquelle/Feld wählen (z. B. Artikel.GTIN, Artikel.Nummer, Artikel.Bezeichnung, Preis.Brutto).
      • Schrift/Größe so wählen, dass Text gut lesbar ist (keine zu kleine Schrift).
    1. Barcode-Qualität:
      • Nicht zu schmal (Modulbreite nicht „minimal“), Ruhzonen (Rand links/rechts) einhalten.
      • Prüfen Sie in der Vorschau, ob der Scanner zuverlässig liest.
    1. TIPP Preise als deutsches Zahlenformat ausgeben (Komma, Währungssymbol), Barcode ohne Leerzeichen/Sonderzeichen, wenn der Ziel-Scanner das nicht erwartet.


10.5 Vorschau & Position prüfen


    1. Im Designer Vorschau starten
    2. Prüfen: Passt alles innerhalb der Etikettengröße? Schneidet nichts ab?
    3. Falls nötig, Objekte verschieben/verkleinern.
    4. Speichern der Vorlage.



10.6 Testdruck


    1. In der Artikelverwaltung der SDS Neo mehrere Artikel in den Druckauftrag legen und auf "Drucken" gehen > die angepasste Etikett Vorlage auswählen und "Drucken"
    2. 1 Etikett drucken.


Erwartung: Druck zentriert, vollständig auf einem Etikett, Barcode gut lesbar/scannbar.


Bei Bedarf Feinjustierung:

Im Druckertreiber: Etikettvorlage prüfen (Größe, Label Trennung etc)

In der SDS Neo: Etikettvorlage prüfen (Größe, Label Trennung etc)

Beides muss identisch sein.



11. Häufige Probleme & schnelle Lösungen


Etiketten laufen versetzt / schneiden falsch:

→ Kalibrierung erneut (Schritt 6). Medientyp/Größe im Treiber kontrollieren.


Druck ist zu hell/kratzig:

→ Dunkelheit/Heat erhöhen, Geschwindigkeit reduzieren. Prüfen, ob Thermotransfer mit passendem Ribbon läuft.


Druck ist verschmiert:

→ Dunkelheit reduzieren, Etikettenqualität prüfen, Druckkopf reinigen.


Barcodes scannen schlecht:

→ Größere Modulbreite/Schrift, Geschwindigkeit runter, Dunkelheit leicht rauf, Vorlage exakt zur Etikettengröße.


Nur leere/halb gedruckte Labels:

→ Falscher Medientyp (Gap/Mark/Continuous) oder Sensorposition. Medien richtig eingelegt?


Nichts wird gedruckt:

→ Falscher Windows-Drucker gewählt, Treiber fehlt, Verbindung (USB/LAN) prüfen, bei Netzwerk IP-Adresse erreichbar?


Drucker online/offline wechselt (Netzwerk):

→ Statische IP vergeben oder DHCP-Reservierung, Kabel/WLAN-Signal prüfen.


USB-COM-Port ändert sich:

→ Immer denselben USB-Port nutzen oder neue COM-Nummer dokumentieren (Gerätemanager).


12. Standardwerte (häufig, aber immer Herstellerangaben prüfen)


    • Technologie: Direkt-Thermo (kein Ribbon) oder Thermotransfer (mit Ribbon)
    • DPI: 203 dpi (Standard), optional 300/600 dpi
    • Medientyp: Labels mit Gap (Lücke)
    • Größenbeispiel: 38 × 25 mm
    • Dichte/Heat: mittlerer Bereich
    • Geschwindigkeit: mittel (für gute Barcode-Qualität)
Seite zuletzt aktualisiert: 25.09.2025
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