Kommission


Kommission in Second-Hand-Geschäften ist ein Handelsmodell, bei dem der Ladenbesitzer (Kommissionär) gebrauchte Waren von Privatpersonen (Kommittenten) entgegennimmt, um sie in ihrem Geschäft im eigenen Namen zu verkaufen. Der ursprüngliche Besitzer der Ware bleibt der Eigentümer, bis das Produkt verkauft wird. Wenn der Verkauf erfolgt, erhält der Ladenbesitzer eine vorher vereinbarte Provision für den Verkauf, und der Rest des Erlöses geht an den ursprünglichen Besitzer. Dieses Modell ist beliebt in Second-Hand-Läden, da es dem Laden ermöglicht, ohne anfängliche Ausgaben ein vielfältiges Sortiment anzubieten, während die Privatpersonen ihre nicht mehr benötigten Gegenstände verkaufen können, ohne sich selbst um den Verkaufsprozess kümmern zu müssen.


Wie wird Kommissionsware angelegt

Um die Kommissionsware später zielgerichtet erfassen und auswerten zu können, müssen zuerst die gewünschten Kommissions-Warengruppen und Provisionssätze angelegt werden.

1. Eigene Kommissions-Warengruppe:

Wenn Sie neben Kommissionsware auch "normale" Artikel verkaufen, sollten Sie für Ihre Kommissionsartikel eine eigene Warengruppe (z.B. "Kommission") anlegen. 

TIPP  In Kommissions-Berichten können alle Warengruppen ausgewertet werden, die mit "Kommission" beginnen.

Die Anlage neuer Warengruppen erfolgt unter:

>> Menü > Stammdaten > Firma / Mandant Einstellungen > Reiterkärtchen "...Warengruppen"


2. Lieferant und Provision:

Als Provision, bzw. "Provisionssatz" wird der Prozentsatz bezeichnet, den Sie als Händler vom Verkaufspreis als Vergütung für Ihre Verkaufsleistung erhalten.

Grundlegend stehen zwei unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, wo die Provision hinterlegt wird:

2.A) Provision und Lieferant im Artikel hinterlegen

Diese Methode ermöglicht eine gute Übersicht aller Abverkäufe ohne den Artikelstamm verlassen zu müssen. Bei dieser Methode werden die Provisionssätze sowie der Lieferant immer direkt im Artikel hinterlegt.

Vorteile:

      1. Es können je nach Artikel unterschiedliche Provisionssätze hinterlegt werden.
      2. Man sieht schon direkt in der Liste des Artikelstamms wie viele Artikel eines bestimmten Lieferanten noch verfügbar oder bereits verkauft sind.

2.B) Provision und Lieferant extern anlegen

Diese Methode kann angewendet werden, wenn ein Lieferant immer denselben Provisionssatz hat – unabhängig davon, welche Artikel er liefert.

Der Provisionssatz wird bei Annahme der ersten Lieferung im Freifeld 1 beim Lieferanten hinterlegt.

Vorteil: Schnell eingerichtet, besonders geeignet bei einheitlicher Provisionsregelung je Lieferant.

Nachteil: Die Auswertung der zu den einzelnen Lieferanten verkauften Artikel erfolgt ausschließlich über das Berichtswesen.


Bitte mixen Sie die beiden Methoden nicht:

Ein Mix aus beiden Methoden darf nicht ohne Weiteres erfolgen, da das zu widersprüchlichen Angaben in Auswertungen und Berichten führt. Beispiel: Laut Artikelstamm ist ein Provisionssatz von 40 % hinterlegt, laut Lieferant jedoch nur 20 % – dies führt zu fehlerhaften oder unklaren Berichten. Sollte ein Mix aus beiden Varianten dennoch erforderlich sein, kann der Kommissionsbericht individuell angepasst werden. 

Zum Beispiel nach folgender Logik:

      • Verwende den Provisionssatz des Lieferanten – außer, beim Artikel ist ein eigener Provisionssatz hinterlegt, dann gilt dieser.
      • Eine solche Regelung muss jedoch klar dokumentiert und technisch umgesetzt sein, um konsistente Berichte zu gewährleisten.


3. Kommissions-Artikel anlegen

Für Kommissionsware wird - wie für andere Artikel auch - ein Artikelstammblatt angelegt. Damit Sie die Übersicht behalten, welche Artikel Sie verkauft und welche Sie noch auf Lager haben ist es bei der Anlage von Kommissionsware wichtig, den Lagerbestand zu erfassen und die Lagerhaltung zum Artikel zu aktivieren. Anhand des Lager-Zugangs-Datums könnte dann z.B. auch eine Auswertung erstellt werden, die alle Artikel nicht verkauften Artikel anzeigt die älter als X Wochen (oder Monate bzw. Jahre) sind. Die Einsicht in die aktuelle Bestandsliste ist jederzeit direkt über den Artikelstamm möglich.

Gehen Sie dazu auf:

>> Menü > Stammdaten > Artikelstamm > Klick auf 'Neuer Artikel' 

Füllen Sie das Artikelstammblatt aus:

    1. Artikel-Nr / EAN: Eindeutige Artikelnummer für diesen Artikel, es können Zahlen und Buchstaben verwendet werden.
    2. Warengruppe: Wählen Sie zuvor definierte die Warengruppe "Kommission".
    3. Zusätze 1-3:
      1. Methode A) Provision und Lieferant im Artikel hinterlegen:
        • Zusatz 1: Informationen zur Größe, Marke oder Farbe Platz finden. 
        • Zusatz 2: Höhe Ihrer Provision, z.b. 40 (ohne Prozentzeichen)
        • Zusatz 3: Name des Lieferanten, z.B.: Müller, Lisa (Damit später gut nach Lieferant sortiert und ausgewertet werden kann ist es wichtig, zuerst den Nachnamen, gefolgt von einem Trennzeichen wie einem Komma und danach den Vornamen einzutragen. Um weitere Sicherheit zu finden )
      1. Methode B) Provision und Lieferant extern anlegen: 
        • Zusatz 1: Zusatzinfos wie z.B. Größe, Marke oder Farbe.
        • Zusatz 2: Zusatzinfos wie z.B. Größe, Marke oder Farbe.
        • Zusatz 3: Zusatzinfo zum Artikel wie z.B. Größe, Marke oder Farbe.
    1. Steuerschlüssel: Wählen Sie den untersten Steuerschlüssel 0% aus.
    2. VK Preis Brutto1: Tragen Sie den Verkaufspreis für den Artikel ein.
    3. Ist Bestand: Tragen Sie ein in welcher Menge Sie den Artikel auf Lager nehmen - meist 1 Stück.
    4. Buchungsoptionen: Hier bestimmen Sie, wie der Artikel beim Verkauf "tickt", also ob Lager geführt werden soll, ob es einen Verkaufsstopp geben soll wenn der Lagerbestand auf 0 steht oder ob der Artikel rabattiert werden darf. Setzen Sie die entsprechenden Häkchen wie gewünscht.


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Optional Lieferant hinzufügen (Methode B)

Wenn Sie den Provisionssatz und den Lieferanten nicht unter Zusatz 2 und 3 hinterlegt haben, fügen Sie nun den Lieferanten mit seinem Provisionssatz hinzu.

Sie können den zum Artikel gehörenden Lieferanten direkt im unteren Bildschirmbereich unter 'Lieferanten & Bestellung' hinzufügen. 

Hinweis: Bitte stellen Sie sicher, dass Sie in der Artikelliste den richtigen Artikel markiert haben wenn Sie unten auf "Lieferant hinzufügen" gehen.


Optional Etiketten drucken

Bei Bedarf können Sie für die Kommissionsware Etiketten drucken - hierbei wird aus der vergebenen Artikelnummer automatisch ein Barcode erzeugt, so dass auch Gebraucht-Ware eingescannt werden kann. Bei Bedarf ist der Druck auch in Farbe möglich insofern ein Farbdrucker vorhanden ist. 

Um Etiketten zu drucken markieren Sie die gewünschten Artikel und gehen oben auf den Button "In den Druckcontainer". Die Artikel liegen nun im unteren Bildschirmbereich im Druckcontainer und können mit Klick auf "Drucken" und Wahl der gewünschten Vorlage ausgedruckt werden.


Wie wird Kommissionsware verkauft

TIPP  Kommissionsware kann in einem Verkaufsvorgang auch gleichzeitig mit Neuware verkauft werden. 

Es gelten alle Regeln die auch für "normale" Ware gültig sind, mehr Info hier: Wie wird kassiert


Zahlarten: Es stehen die Zahlarten BAR und KARTE zur Verfügung, ebenfalls ist es möglich per PayPal zu zahlen, per GooglePay oder ApplePay oder dem Kunden eine Rechnung zur Überweisung auszustellen.


Rabatt & Preisänderung: Die Kassenmaske hat eine Möglichkeit zur Reduzierung von Ware, nutzen Sie hier die Tasten PosRabatt und BonRabatt: Erst den gewünschten Rabatt eingeben (z.B. "10" für 10Prozent und dann auf 'PosRabatt' oder 'Bon Rabatt' klicken.) Je nach Bedarf kann entweder ein Rabatt auf einen einzelnen Posten oder den gesamten Bon gegeben werden. Ebenso ist es möglich den Preis zu ändern, z.B. statt 10,00 € nur 9,50 € - nutzen Sie dazu die Taste 'VK Preis ändern'. Wenn Ware ab einem bestimmten Datum automatisch reduziert werden soll, können Sie die Funktion 'Preisaktionen' nutzen.